„Beide Mannschaften können frei aufspielen. Wir sind abgestiegen, und Ammerland kann weder nach oben noch nach unten rutschen“, sagt MTV-Kapitän Timo Naleschinski, der weiterhin verletzt aussetzen muss. Die verbliebenen sieben Spieler des Vechelder Kaders sind aber einsatzbereit, auch wenn Hendrik Schultze und David Gaab aufgrund von Blessuren noch Trainingsrückstand haben. „Ammerland hat eine gute Mischung aus erfahrenen Zweitligaakteuren und jungen Kräften gefunden“, sagt Naleschinski. „Besonders die Achtermann-Brüder sind wichtig für das Team.“ Zuspieler Moritz Wanke hat jahrelang für den USC gespielt. „Wir müssen versuchen, unser Konzept aus den letzten Spielen weiter umzusetzen. Ein deutlich verbessertes Aufschlagspiel und das Blockspiel sind wieder wichtige Elemente“, schildert der MTV-Kapitän. Im Hinspiel war Ammerland oft über die Diagonalposition erfolgreich. Hier müssen sich die Vechelder deutlich steigern. In der kommenden Woche steht das Saison-Abschluss-Spiel in Dortmund gegen TV Hörde auf dem Plan.
Die Vechelder (von links: Marco Hagemeier und Ingo Frassek) scheinen den Ball mit Blicken zu lenken. Morgen wollen sie nochmal punkten. im
14.03.2014 / PAZ Seite 28 Ressort: LSPORT

Die taktische Marschroute, mit einem starken Blockspiel und schnellen Angriffen über die Mitte zu punkten, ging bis Mitte des ersten Satzes sehr gut auf und bis zum 20:20 hielt der MTV mit. Das Hauptproblem war dann aber eher das Aufschlagspiel. Mit sechs Aufschlagfehlern ging der Abschnitt letztlich an die Gäste.

Das hohe Niveau konnte Vechelde im zweiten Durchgang nicht halten. Schon zu Beginn gerieten sie in Rückstand. Viele individuelle Fehler führten zum klaren Satzverlust.

Durch einige Umstellungen bekam der MTV die Partie aber wieder in den Griff und im dritten Satz war es ein herausragender Sebastian Melzer, der mit sehenswerten Abwehraktionen die Tecklenburger Angreifer zur Verzweiflung trieb. „Das war die Melzer Show“, kommentierte Burgdorf die Spielfreude seines Blockspielers. Der Lohn war der Gewinn des dritten Satzes.

Im vierten Durchgang merkte man den Gastgebern dann immer mehr an, dass die Luft weniger wurde und sie kontinuierlich abbauten. Zwar konnte Melzer sein Team mit weiteren spektakulären Abwehraktionen im Spiel halten, aber die Mannschaft verlor im weiteren Verlauf immer mehr die Konzentration. Auch die Netzaktionen wurden langsamer, so dass der Satz und das Match verloren gingen.

„Trotz allem haben wir, für unsere Verhältnisse, gut gespielt“, freute sich Youngster Pascal Bertram und Burgdorf resümierte: „Tecklenburg hat am Ende aufgrund der besseren Wechseloptionen gewonnen. Technisch waren wir sicherlich unterlegen hatten aber die besseren Szenen in der Verteidigung und im Block.“

MTV: Melzer, Schultze, Frassek, Gaab, Bertram, Hagemeier, Kroniger.

MTV Vechelcle II - MTV Gamsen 3:1 (19:25, 25:16, 25:23, 25:12). Trotz des Fehlstarts im ersten Satz beseitigten die Vechelder die letzten Zweifel und schnappten sich bereits im ersten Spiel endgültig den Titel. Der Meister feierte nach dem verwandelten Matchball ausgelassen und tanzend auf dem Spielfeld. Auch der verletzte Spieler Fabian Schaper mischte zumindest bei den Feierlichkeiten mit: "Ein bisschen hüpfen geht schon wieder. Wir hatten zwar ein paar Startschwierigkeiten, aber Stress haben wir uns deshalb nicht gemacht. Es war offensichtlich, dass wir das Ding holen werden. Ab dem zweitenı Satz war dann die Annahme stabil und wir sind gut mit den Angriffen durchgekommen". sagte Schaper.

MTV Vechelde II - VfL Wolfsburg ll 3:0 (25:22, 25:14, 25:22). Schaulaufen gegen den Absteiger: Der MTV sicherte sich ungefährdet seinen 15. Saisonsieg, anstrengender war da schon die Saisonabschlussparty, die die Vechelder zusammen mit Liga-Rivale Grün-Weiß Vallstedt feierten. „Ich war erst morgens um 7 Uhr zu Hause“,
verriet MTV Spieler Fabian Schaper. Auf die Meisterschaft stießen die Vechelder zwar ausgiebig an - auf einen Aufstieg in die Verbandsliga jedoch nicht.
Der MTV verzichtet. "Wir haben bei uns viele junge Väter in der Mannschaft, die nicht mehr vernünftig trainieren können und keine weiten Fahrten mehr absolvieren wollen", begründet Schaper den Entschluss des Teams. Den direkten Aufstieg bekam der USC Braunschweig V geschenkt.

MTV Vechelde - Tecklenburger Land Volleys 1:3 (21:25, 15:25, 25:21, 21:25). Die Gastgeber punkteten zunächst viel über die Außen Pascal Bertram und Sebastian Melzer. Die Vechelder führten mit 16:14 und waren auch beim 20:20 noch dran. „Das Problem waren sechs Aufschlagfehler auf unserer Seite“, sagte Burgdorf.

Den zweiten Satz gaben die Gastgeber schnell ab, da - bis auf den Block - nicht viel funktionierte. Im dritten Satz folgte dann die „Sebastian-Melzer-Show“. „Er brachte mit spektakulären Abwehraktionen die Tecklenburger Angreifer zur Verzweiflung. Immer wieder tauchte er ab und holte sich die Anerkennung auch des Gegner für die tollen und erfolgreichen Aktionen“, freute sich Burgdorf. Die waren mit entscheidend für den Satzgewinn, denn die darauf folgenden Angriffe konnten die MTV-Angreifer oft nutzen.

Auch eine taktische Umstellung trug zum Erfolg bei: 2,08-Meter-Mann Ingo Frassek spielte im Außenangriff gegen den kleineren Zuspieler auf Tecklenburger Seite, und sammelte acht Punkte. Zudem gelangen David Gaab wichtige direkte Blockpunkte. „Die Annahme war konstanter, das Zuspiel variantenreicher“, stellte Burgdorf fest.

Im vierten Satz reagierten die Gäste und stellten um. Aber die Vechelder kämpften, und Melzer glänzte weiterhin mit seinen Abwehraktionen. Die Gastgeber führten sogar mit 17:13, doch dann verlor das MTV-Aufschlagspiel an Durchschlagskraft. Die Annahme gelang nicht so wie zuvor, und die Fehlerzahl nahm zu. „Am Ende waren es erneut fünf Fehler im Satz beim Aufschlag“, sagte Burgdorf. Zum Satzende habe man den Spielern das verletzungsbedingt wenige Training der vergangenen Monate angemerkt.

mp

MTV Vechelde II - MTV Gamsen (Sonnabend, 14 Uhr). Das Hinspiel verlor der Tabellenführer überraschend im Tie-Break mit 11:15. Deshalb, aber vor allem wegen des möglichen Titelgewinns, sinnen die Vechelder nach Revanche. „Wir werden alles daran setzen, dem Gegner diesmal das Fürchten zu lehren, es werden bereits die Krallen gewetzt und die Messer geschärft. Der MTV Gamsen wird mit einem Donnerschlag willkommen geheißen“, verspricht Vecheldes Libero Kai Baumann den Gästen einen heißen Tanz. Holen die Vechelder zumindest zwei Sätze, können sie die Meisterschaft feiern. Das will Gamsen verhindern, schließlich steht für sie der direkte Klassenerhalt auf dem Spiel.

MTV Vechelde II - VfL Wolfsburg II (Sonnabend, circa 15.30 Uhr). Gegen den Absteiger ist der Titelaspirant klarer Favorit, gewann er doch das Hinspiel auch schon 3:1.

USC Münster – MTV Vechelde 3:2 (25:20, 22:25, 25:15, 22:25, 19:17). Die Gäste verkauften sich in der Halle Berg Fidel in Münster phasenweise sehr gut und hatten durchaus die Möglichkeit, die Partie für sich zu entscheiden. Die Münsteraner kamen nur dann richtig zum Zug, wenn die Vechelder ihre Linie verloren. Das passierte am Ende zu oft.

Zum Beispiel gleich im ersten Durchgang. Die Vechelder starteten gut und übernahmen die Führung, lagen bis zum 17:15 durchgängig mit diesen zwei Zählern in Front. Doch plötzlich wendete sich das Blatt und der USC zog mit fünf Punkten in Folge auf 22:17 davon. „Wir haben in dieser Phase zu schnell einfache Fehler gemacht. Unter anderem haben wir drei Angriffe ins Aus geschlagen, da sind wir zu viel Risiko gegangen“, monierte der Vechelder Trainer.

Der Übungsleiter mahnte seine Mannen vor dem zweiten Satz zu mehr Konzentration und sie gehorchten. Die Vechelder lagen durchgängig mit zwei, drei Punkten vorne und glichen zum 1:1 nach Sätzen aus.

Allerdings gab der Satzerfolg den Gästen keinen Rückenwind. Der dritte Spielabschnitt war schnell entschieden. „Da war die Luft weg“, kommentierte Keune. Doch im vierten Satz hatten sich die Vechelder wieder gefangen. Keune tauschte die Position zwei gegen die drei aus, was letztendlich der Schlüssel zum Satzsieg war. Vechelde hatte den längeren Atem und gewann den Abschnitt erneut mit 25:20.

Der Tiebreak hatte es dann in sich. Beide Teams lagen lange gleich auf, es ging eng zu. Doch der MTV schien bereits das bessere Ende für sich zu haben. Bei zwei Matchbällen beim Stand von 16:15 und dann beim 17:16 war der Auswärtssieg zum Greifen nah. Beide Möglichkeiten ließen die Vechelder aber ungenutzt und mussten quittieren, dass der USC gleich seine erste Möglichkeit zum Matchgewinn nutzte.

„Es hat der Glücklichere gewonnen, nicht der Bessere. Das wäre andersrum aber auch so gewesen. Wir haben zu viele Fehler im Aufbau gemacht. Aber wenn wir unser Spiel durchgezogen haben, haben wir die Punkte gemacht. Insgesamt haben die Jungs gut gespielt“, resümierte Keune.

den Nichtabstiegsplatz aufzuholen. „Wobei ich das als eher unwahrscheinlich einstufe“, erklärt Vecheldes Co-Trainer Axel Burgdorf, denn in den eigenen Händen liegt die Entscheidung schon lange nicht mehr.

Trotz allem wollen die MTVer noch einmal alles geben. Dabei ist Münster durchaus schlagbar. Im Hinspiel gab es einen 3:1-Erfolg für den MTV. Dabei glänzte Vechelde vor allem im Aufschlag und im Block. „Dies muss auch diesmal wieder ein Schwerpunkt sein. Die Münsteraner sind unter Drucksituationen nicht konstant und machen einige Fehler“, erklärt Burgdorf. Er weiß aber auch, was auf die Mannschaft zukommt, denn „es wird ein enges Spiel werden. Darüber sind wir uns alle bewusst. Wichtig wäre ein Erfolg, um noch einmal Selbstvertrauen zu tanken für die dann folgenden beiden Heimspiele gegen Tecklenburg und Ammerland.“

Zurückgreifen kann er dabei auf alle Spieler im Kader, wobei Hendrik Schultze (Rücken), Pascal Bertram (Knie), David Gaab und Ingo Frassek (beide mit Fußverletzungen) weiterhin angeschlagen sind.