Die Volleyballer des VV Humann haben sich durch den dritten Sieg in Serie auf den vierten Platz in der 3. Liga West verbessert. Gegen den MTV Vechelde setzten sich die Essener nicht nur klar, sondern auch blitzschnell in 61 Minuten durch.
„Viel schneller geht nicht", befand auch Trainer Falko Hildebrand nach dem deutlichen Triumph seiner Mannschaft, die die Partie zu jeder Zeit kontrollierte. „Wir haben es geschafft, unser Niveau über die gesamte Dauer konstant hoch zuhalten. Dass der dritte Satz vom Ergebnis her etwas enger war, lag daran, dass sich der Gegner deutlich gesteigert hat."
Nach drei Siegen aus den ersten vier Spielen ist Hildebrand bisher „tendenziell zufrieden, denn es hätte wahrlich schlechter laufen können". Allerdings gibt der Coach zu bedenken, dass seine Mannschaft „anscheinend ein recht angenehmes Auftaktprogramm" hatte. So haben die Humänner bisher nur gegen Teams gespielt, die in der Tabelle unter ihnen stehen. Überhaupt scheint das Gefälle in der neu gegründeten Liga derzeit recht groß zu sein. So bilden Bocholt, Aachen und Aligse ein bisher noch verlustpunktfreies Trio, dahinter lauert der VVH (6:2). Und auf der anderen Seite haben gleich fünf Klubs gar keinen oder höchstens einen Sieg gefeiert.
Dazu gehört der USC Münster, bei dem die Essener am kommenden Samstag (19.30 Uhr) antreten. „Den USC hätte ich deutlich besser erwartet", sagt Hildebrand. Schließlich verfügen die Münsteraner über einen sehr routinierten Kader, zu dem auch die Ex-Humänner Jochen Kohaus, Fabian Grewe, Maximilian Irle und Lukas Rohleder gehören.

Spielentscheidend war die desolate Annahme des MTV, ohne die das Team keine vernünftigen Spielzüge und Angriffe aufbauen konnte.
Für Kapitän Timo Naleschinski, der nach der Partie restlos bedient war, waren die personellen Ausfälle mitentscheidend. "Unter der Woche waren einige erkältungsbedingt nicht beim Training. Dann waren Jan Reichelt und Hendrik Schultze auch nicht mit dabei. So waren wir schon im Training vorher nur wenige Spieler und so was zeigt sich dann auch im Spiel", sagte Naleschinski. "Wir haben in der Annahme keinen Fuß auf den Boden bekommen, obwohl Essen nicht überragend gespielt hat. Normalerweise wäre das ein Gegner auf Augenhöhe, aber das Spiel heute war das schlechteste, was wir seit mehr als zwei Jahren abgeliefert haben."

Gerade die ersten beiden Sätze waren eine Demontage. Im ersten Spielabschnitt hielt Vechelde nur zu Beginn mit, ehe Essen über 10:5 und 20:11 den ersten Satz gewann. Im zweiten Durchgang nahm Vecheldes Trainer Axel Burgdorf schon beim 7:15 die zweite Auszeit, aber auch die Unterbrechung brachte den Spielfluss nicht zurück. Eine Aufschlagserie der Essener brachte diese von 16:9 uneinholbar auf 23:10 in Front. Im dritten Satz gestaltete der MTV das Spiel lange offen und kam beim 4:3 zu seiner einzigen Führung der gesamten Partie. Die Vechelder zwangen die Gastgeber zu Fehlern. Bis zum 22:23 blieb es knapp, aber zwei erfolgreiche Angriffe der Essener entschieden die Partie.

"Wir müssen jetzt nach vorne schauen. Unter der Woche werden wir jetzt viel an der Annahme und dem Aufschlag arbeiten und versuchen, dass wir am kommenden Samstag, wenn mit Bocholt ein weiter schwerer Brocken auf uns wartet, unser Spiel stabilisieren können", blickte Naleschinski voraus.

MTV: Brem, Frassek, Koepke, Melzer, Naleschinski, Teege, Wacker, Gaab, Messerschmidt.

Personell gab es vor der Spielzeit einen gewissen Aderlass, den Essen aber mit talentierten Spielern aus ihren NachwuchsmannSchaften ausglich. Nach der Niederlage zum Saisonauftakt in Lintorf finden sie sich immer besser in der Liga zurecht und gewannen die vergangenen beiden Spiele.

Die Vechelder zeigten sich am vergangenen Wochenende, trotz der 1:3-Niederlage gegen Tabellenführer Alemannia Aachen, wieder erstarkt und Kapitän Timo NaJeschinski blickte nach dem Spieloptimistisch nach vorne: "Wenn wir die Leistung gegen Aachen in Essen wiederholen können, dann können wir auch dort
gewinnen."

Auch Vecheldes Trainer Axel Burgdorf zeigt sich vor dem Match kämpferisch: "Wir werden zwar noch ein bisschen zulegen müssen, aber wir fahren keine 600 Kilometer, nur um zu spielen."

Der Coach kann dabei auf fast den gesamten Kader zurückgreifen - jedoch plagten sich unter der Woche einige Spieler mit Erkältungen oder grippalen Infekten rum, worunter die Trainingsbeteiligung litt. Trotz allem wurde daran gearbeitet, konzentriert im Block zu agieren. "Essen verfügt über ein sehr schnelles Angriffsspiel über die Außen. Da ist unser Blockspiel entscheidend", erklärt Burgdorf. Und auch an der Flexibilität wurde weiter gefeilt, denn in Essen wird es wichtig sein, die gegnerische Abwehr zu überraschen und den Block der Essener in Bewegung zu bringen.

"Ziel ist es, die Leistung aus dem Spiel gegen Aachen zu wiederholen und die Sätze möglichst lange offen zu gestalten. Zum Satzende sind wir in guter Verfassung und können dann erfolgreich sein", beschreibt Burgdorf das Erfolgsrezept vor dem ersten Pflichtspiel der Vechelder in Nordrhein-Westfalen.