Stimmung kommt dennoch auf, denn beide Mannschaften, wie viele Volleyballteams, treiben sich mit ihren Schlachtrufen an. Mit einer Pauke und einer Tröte aus dem Vechelder Fanblock im Rücken, fährt der MTV die ersten Zähler ein. Auf der Anzeigetafel blinkt der Punktestand der aufschlagenden Mannschaft. "Die Tafel nutzen wir gemeinsam mit den Handballern", erläutert
Sportwart Kai Baumann. Die Handball-Oberligateams der SG Zweidorf/Bortfeld sind ebenfalls in der "Drachenhalle" zu Hause. Durch die hochklassigen Mannschaften steht die Halle immer wieder im Mittelpunkt; auch in der Politik.
Demnächst spielen die Volleyballer des MTV Vechelde in der neuen 3. Liga. Dafür müsste sich einiges verändern. "Wir brauchen eine Sonderzulassung für die Liga, wegen der Basketballkörbe an der Decke. Außerdem entspricht die Beklebung des Spielfelds nicht mehr dem Reglement", sagt Baumann. Trainer Janusz Tomaszewski wünscht sich eine Lösung für die Basketballkörbe, "damit wir unseren Aufschlag variantenreicher gestalten können."
Doch der Hinderungsgrund kommt aus dem eigenen Verein. Die Basketballer des MTV nutzen die Halle ebenfalls. "Es wird Kompromisse geben das ist ganz klar. Wir haben natürlich Verständnis für die Basketballer, aber wünschen darf man es sich ja", sagt Sportwart Baumann schmunzelnd. Stehende Körbe würden etwa 3000 Euro pro Stück kosten - Geld, welches nicht da ist.
Auch bei der regelwidrigen Linienführung rechnen die Volleyballer nicht mit einer Verbesserung. Klebeband wird, wenigstens in der ersten Drittligasaison, die Coachingzone markieren und die verlängerte Angriffszone kennzeichnen. "Insgesamt ist dies aber eine der besseren Hallen" lobt Tomaszewski für den sie aber trotzdem gern zwei bis drei Meter höher sein könnte.
Der bisherige Trend des PN-Hallentests, dass Sporthallen immer öfter Treffpunkt sind, bestätigt sich auch beim Spiel der Regionalligavolleyballer. Mit fortgeschrittener Spielzeit strömen immer mehr Fans in die Halle. Den dritten Satz und damit die letzte Chance auf den Ehrenpunkt für den MTV erleben etwa 100 Zuschauer. Auf der Tribüne ist Platz für dreimal so viele Fans; Luft für eine Steigerung in der 3. Liga, die 199 Sitzplätze fordert.


Am Kiosk der Vechelder Halle wird auch während der Sätze verkauft. Brötchen mit Buletten und Kaffee sind die Verkaufsschlager.

Fast schon erstklassig präsentiert sich der Kiosk im Eingangsbereich. Nicht nur in den Satzpausen gehen Kaffee, Snacks und Würstchen über den Tresen. Die Auswahl reicht, um auch anspruchsvollere Hallengänger zufriedenzustellen. Bei einem Bulettenbrötchen wird auch die 0:3-Niederlage gegen Schüttorf schnell vergessen. Zumal das große Foyer und der Platz vor dem Eingang bei mildem Februarwetter zur längeren Spielkritik mit der Mannschaft einladen.

Im ersten Spiel gegen den MTV Schöningen war noch eine Rechnung aus der Vorrunde offen, da unsere Mädels dort die einzige Niederlage der Saison hinnehmen mussten. Nach einem sehr guten Start im ersten Satz (25:16) ließ die Konzentration im zweiten und dritten Satz etwas nach und es stand 1:2 gegen uns (17:25, 25:27). Im vierten Satz kam das was im Training erlernt wurde zurück und wir gingen mit einen 25:17 aus den Satz. Im Tiebreak konnten wir die konzentrierte Leistung aus den 4. Satz mitnehmen und der Satz (15:12) und das Spiel wurde gewonnen.

Im zweiten Spiel des Tages war der ungeschlagene Tabellenführer Vorsfelde bei uns zu Gast und wir wollten versuchen das Team herauszufordern. Mit einer leicht veränderten Mannschaft konnten wir das Match mit einer fast fehlerfreien Leistung 3:0 gewinnen. Das hätte selbst du kühnsten Optimisten nicht gedacht! Respekt vor dieser Leistung der jungen Damen, die fast alle erst seit Mai 2011 diesen Sport betreiben.

Nun reicht beim letzten Spieltag in Müden/Diekhorst bereits ein Satz um die Meisterschaft in der U20-Liga der Regionen Braunschweig Nord/Süd einzufahren. Das wäre die Überraschung schlechthin und die Chancen dazu stehen richtig gut.

Es spielten: Anna Rösel, Anna Lena Halm, Julia Jasiewicz, Mandy Grunwald, Svea Klenke, Jamy-Lee Bender, Sarah Blaschke, Romina di Martino, Phouangmalay Pal, Nathalie Schlagner

Beim Saisonfinalein eigener Halle schonte Keune angeschlagene Spieler wie Björn Koepke. Außer auf die Dauerverletzten musste er zudem auf seinen erkrankten Partner Janusz Tomaszweski verzichten.
Dennoch hielt der Außenseiter im ersten und dritten Abschnitt gut mit. Über 8:8 und l5:15 ging es im ersten Satz bis zum 19:19 relativ ausgeglichen zu. "Aber wir mussten immer wieder hohe Risiken gehen, um die Schüttorfer unter Druck zu setzen", erklärte Keune.
Risiken, die zu Fehlern führten, während Meister Schüttorf immer auf konstantem Niveau spielte und am Satzende keinerlei Nervosität offenbarte. "Als wir den Satz verloren hatten, obwohl wir alles versucht hatten, gingen schon ein wenig die Köpfe herunter", bestatigte Keune. So verlor das Team den nächsten relativ widerstandslos.
Aber zum Abschluss berappelte sich das Team um Zusteller Jan Reichelt. Doch während der beim Blocken Mühe hatte und die Mittelblocker Timo Naleschinski und Hendrik Schultze fast durchspielen mussten, machten die Gäste mit aggressivem Blockspiel immer wieder Punkte.
"Wir haben auf der Diagonalposition gut rochiert und so auch Ingo Frassek auf der Vier geholfen", erklärte Keune. Aber dann habe der Gast immer wieder Varianten gezeigt, die es in der Regionalliga sonst gar nicht zu sehen gebe. "Insgesamt haben die knapp 200 Zuschauer ein tolles Spiel gesehen und uns gut unterstützt", lobte der MTV-Trainer.

MTV: Reichelt, Naleschinski, Schultze, Frassek, Mohwinkel, Gaab, Brem, Messerschmid, Melzer.

?Die Liga ist für uns eine echte Herausforderung. Wir werden auf viele starke Gegner treffen und wenn wir nicht von Beginn an gegen den Abstieg spielen wollen, dann müssen wir alle noch besser trainieren und professioneller werden?, sagt Trainer Janusz Tomaszewski. Er selber hat auch schon seine Bereitschaft erklärt, zusammen mit Co-Trainer Matthias Keune die Mannschaft zu betreuen, betont aber auch, dass ?wir das nur im Duo machen werden. Matthias hat, seitdem er vor einigen Monaten den Trainerstab verstärkte, viele wichtige Impulse gesetzt und bringt seine ganze Erfahrung als Trainer ein?, lobt Tomaszewski seinen zweiten Mann.

Offiziell würde Keune Trainer werden, dessen B-Lizenz Voraussetzung für die Dritte Liga ist. Tomaszewski, der keine Lizenz hat, würde als Teamchef fungieren. ?Es hat immer wieder bei Terminen gehakt und mit Mitte 50 habe ich auch keine Lust mehr, mit Teenagern gemeinsam anzufangen, meine Trainerausbildung zu machen. Bis ich auf Matthias? Level komme, vergehen locker zehn Jahre?, sagt er.

Auch organisatorisch müssen noch einige Kleinigkeiten erledigt werden und die Entscheidung des Gesamtvereins und auch der Gemeinde wird in dieser Woche erwartet. Die bisherigen Signale sind aber sehr positiv. So hofft der MTV auch am Samstag, als designierter Aufsteiger, gegen den Meister auf viel Publikum und ein tolles Spiel. ?Wir sind vollzählig und die Mannschaft ist hochmotiviert, es den Schüttorfern nicht zu einfach zu machen. Die brauchen mindestens einen Satz um alle theoretischen Zweifel an der Meisterschaft zu zerstreuen, aber wir wollen sie schon ein wenig ärgern?, freut sich Tomaszewski.

Bis auf Satz zwei und fünf, in den vor allem Timo Naleschinsky seinen unerschütterlichen Siegeswillen in die Sätze einbrachte, und wenigsten für etwas Stimmung sorgte, reichte es bei keinem anderen Vechelder zur Normalform. Aus uns unbekannten Gründen wurde tatsächlich die Karre Mist aus Giesen wahrscheinlich doch abgeholt, die wir so gloreich an Giesen übergeben haben. Na dann muss die Halt an den souveränen Tabellenführer Schüttorf am 25.02. in unserem letzten Heimspiel übergeben werden. Hier heißt es Wiedergutmachung, und wie ich die Jungs kenne, werden sie das auch ohne wenn und aber umsetzen, so der Co. Platz zwei ist immer noch drin, und der Co zittert weiter dass er die Wette doch noch verliert.

Auf ihm lag die Hauptlast der Angriffe, und er konnte mit mehr als 20erzielten Punkten seiner Rolle gerecht werden. Ohne ihn hätte Vechelde allerdings auch kaum gewinnen können, denn durch den Ausfall von Björn Koepke und Alexander Brem fehlten im Angriff wie im Block zwei wichtige Stammkräfte.

"Ich will die Verletzten nicht als Ausrede für unser Spiel heute nehmen, aber es war sicherlich ein Puzzleteilchen für die heutige Leistung", sagte Vecheldes Kapitän Jan Reichelt. Was fehlte war der sonst so starke Block, der das Vechelder Spiel auszeichnete. Über dieses Element wurden in der Partie kaum Punkte erzielt.

Im ersten Satz geriet der MTV so früh in Rückstand und lag mit zeitweise sechs Punkten hinten. Zwar kämpften sich die Gäste noch einmal bis 21:22 heran, verloren aber am Ende überraschend. "Wir sind sichtlich nervös geworden, wenn es mal weniger gut lief, und konnten uns da nicht mehr richtig auf unsere Aufgabe konzentrieren", sagte Reichelt.

Besser lief es dann im zweiten Durchgang. Nach einem zwischenzeitlichen 8:8 bauten die Gäste den Vorsprung über 15:9 und 20:12 aus und gewannen am Ende souverän.

Die Nervosität kam allerdings im dritten und vierten Satz wieder. Bis zum 24:24 konnte der MTV den dritten Spielabschnitt offen halten, aber ein ins aus geschlagener Ball besiegelte die Niederlage.

Auch im vierten Satz blieb es bis zum Ende hin spannend. Der USC drängte auf seinen ersten Saisonsieg, der MTV blieb unruhig. Aber ein Ass von David Gaab rettete den MTV in den Tiebreak. Und hier war plötzlich die Souveränität der Vechelder wieder da.

Der USC gab sich schnell auf und die Gäste durften den fünften Satz souverän für sich entscheiden. "Man muss auch dem USC mal ein Kompliment machen. Die Mannschaft hat sich, im Gegensatz zur Hinrunde, toll entwickelt und das Trainergespann hat wirklich gute Arbeit geleistet. Wir haben schlecht gespielt, aber trotzdem gewonnen. Das ist im Prinzip ja auch nicht so übel", schmunzelte Tomaszewski nach Spielende.

MTV Vechelde: Frassek, Melzer, Messerschmidt, Naleschinski, Reichelt, Schultze, Gaab, Mohwinkel.

USC Braunschweig II ? MTV Vechelde 2:3 (25:22, 15:25, 27:25, 24:26, 5:15). Glatt mit 3:0 hatten sich die Vechelder noch im Hinspiel durchgesetzt. Vor dem Spiel warnte Trainer Janos Tomaszewski seine Riege davor, den Gegner an diesem Resultat zu messen. Schließlich hätten sich die Gastgeber in den vergangenen Monaten kontinuierlich weiterentwickelt. Der Trainerfuchs sollte wieder einmal recht behalten. Mit einer guten Feldabwehr und variablem Angriffsspiel machten die Gastgeber seinen Schützlingen das Leben schwer. ?Im ersten Satz waren wir chancenlos. Das Satzergebnis täuscht. Braunschweig war uns deutlicher überlegen?, räumte Tomaszewski ein. Dem Übungsleiter fielen bei seinem Team ungewohnt viele Fehler auf.
Im zweitenDurchgang zeigten die Gäste ihre stärkste Phase. Timo Naleschinski
schlug gut auf und im Angriff war Ingo Frassek wieder einmal eine Bank. Er war neben Torben Mohwinkel der erfolgreichste Punktesammler. Mohwinkel war neben David Gaab und Elias Messerschmidt einer von drei Spielern, denen Tomaszewski größere Spielanteile als in den vergangenen Wochen gab. Mohwinkel wusste vor allem mit platzierten Schmetterbällen und guten Angaben zu überzeugen. Er spielte sich von allen drei Akteuren am stärksten ins Blickfeld. Dass sein Team den dritten Durchgang verlor ? daran konnte jedoch auch er nichts ändern. Auch der vierten Satz verlief sehr ausgeglichen und war ebenso hart umkämpft. ?Es war kein Unterschied zwischen dem Vierten und Letzten zu erkennen?, gab Tomaszewski zu.
Im Tie-Break gab es den dann allerdings. Die Vechelder zeigten ihre Klasse. Konzentriert im Abwehrverhalten und durchschlagskräftig im Angriff, ließen sie den Braunschweiger Volleyballern keine Chance. ?Hauptsache gewonnen?, lautete das Fazit von MTV-Coach Janos Tomaszewski.

Solche Spiele sind immer gefährlich. Der USC hat nichts zu verlieren, die Mannschaft dagegen die Wette gegen den Co. Der glaubt nämlich nicht, dass die Mannschaft noch Platz zwei erreichen kann. Um den noch erreichen zu können zählt jeder Satz. Ein klarer 3:0 Erfolg muss her, um die schlechtere Satzdifferenz gegenüber Lintorf und Aligse aufzuholen. Dass das mit Schwierigkeiten verbunden sein könnte haben zuletzt die Bremer erfahren, die erst im Tie-Break mit 16:14 den Sieg einfahren konnten.
Darum heißt es gegen die Braunschweiger von Beginn an volle Konzentration und reinhauen die Pille. Ansonsten wird es vielleicht ein noch grausameres Spiel als das Hinspiel, wo die Jungs sich zu einem 3:0 quälten. Wie gesagt, der Co glaubt nicht mehr an Platz zwei.

Hier setzte es in der Vorrunde gegen den haushohen Favoriten des Gastgebers eine Niederlage. Gegen den nächsten Gegner aus Weende boten unsere jungen Mädchen eine Klasseleistung und rangen den scheinbar übermächtigen Gegner nieder.
In der Zwischenrunde wartete mit dem MTV Wolfenbüttel ein zu großes Kaliber auf uns, sodass unser letzter Gegner um den 4. Platz MTV Stederdorf hieß. Bei den Regionsmeisterschaften gab es noch eine deftige Packung, nun aber war unser Team auf Augenhöhe, unterlag nur denkbar knapp mit 13:15 im Tiebreak mit einer ansprechenden Leistung.