Der MTV-Coach war froh, dass Jonas Wacker trotz seiner Fußverletzung spielen konnte. Er ließ ihn als Zuspieler agieren, gab dafür Josse Clark die Chance, als Hauptangreifer zu agieren. Der Einsatz von Wacker machte sich gleich im ersten Satz bezahlt. Er schlug hart und variantenreich auf und brachte sein Team mit 4:1 in Führung. Bis zum 13:13 lagen die Gastgeber immer vorn. Ein Grund für den Erfolg war erneut die gute Blockabwehr der Vechelder. Ob allein, zu zweit oder dritt, irgendwie kamen die Gastgeber immer an den Ball. Als Timo Naleschinski am Netz goldrichtig stand, verwandelte er gleich den ersten Satzball zum Gewinn des ersten Durchgangs.

Auch in den folgenden vier Durchgängen erwischten immer die Vechelder den besseren Start, gingen regelmäßig mit zwei bis drei Punkten in Führung, erschmetterten eine 2:0-Satzfürhung. Doch Giesen erwies sich als der erwartet starke Gegner. Die technisch gut ausgebildeten Spieler erhöhten den Druck und fanden häufiger als gewünscht eine Lücke in der Vechelder Abwehr. In Durchgang drei erholten sich die Vechelder von einem 12:15-Rückstand nicht, der TSV verkürzte. Im hart umkämpften vierten Satz sah Vechelde beim 14:7 schon wie der sichere Sieger aus, doch Giesen schlug zurück.

?Nach den zwei gewonnenen Sätzen haben meine Spieler gedacht, die Partie ist gelaufen. Das war ein Trugschluss, da Giesen sehr stark gespielt und nie aufgegeben hat?, resümierte Tomaszewski, der im Tie-Break unruhig am Spielfeldrand auf und ab lief. Er hatte allen Grund zur Unruhe, denn seine Jungs konnten sich nicht entscheidend absetzen.Doch Ingo Frassek und Jonas Wacker nutzten ihre Chancen konsequent und besiegelten den Sieg des MTV.

Vor etwa 100 Zuschauern schienen die Schützlinge von MTV Trainer Janusz Tomaszewski zunächst zielgerichtet die Revanche für die Hinspiel-Niederlage anzustreben. Immer wieder fanden die Vechelder im ausgeglichenen Match eine Antwort auf die Giesener Versuche. Alexander Brem kratzte einen Ball sogar mit dem Fuß vom Parkett.

"Selbst im dritten Satz lief es ja zunächst gut", fand Tomaszweski. "Aber dann haben wir uns wohl zu sicher gefühlt." Das Resultat: Der Gast aus Giesen übernahm die Initiative. Das TSV-Trainerduo Martin Richter und Claas Blume brachte nun Blume selbst als Zusteller ? und der hatte die Vechelder Schwächen gut analysiert.

Vor allem Giesens Außenangreifer Niklas Tharsen bereitet den Gastgebern immer mehr Probleme. Der Mann aus dem Zweitliga-Kader sorgte mit hammerharten Sprungaufschlägen für Druck. Im Vierten forderte Richter noch mehr Risiko bei den Angaben ? und wurde mit dem Satzgewinn belohnt.

Pech für Vechelde, dass Aufschläger Björn Koepke zwar vier Satzbälle abgewehrt hatte, die fünfte Angabe beim 23:24 aber ins Netz schlug. "Die muss zumindest rüber, Giesen war doch schon nervös", ärgerte sich der MTV-Coach.

So ging es in den Tiebreak, der ebenso ausgeglichen wie das gutklassige Match verlief. Ingo Frassek erzwang schließlich nach dramatischem Ballwechsel den Vechelder Matchball, den Zuspieler Jonas Wacker listig verwandelte. "Der Ball war so dicht am Netz, den musste ich einfach rüberlegen." Nur diesen kleinen Tick waren die Vechelder am Ende besser.

MTV Vechelde: Aehlig, Brem, Frassek, Koepke, Naleschinski, Wacker, Melzer, Reichelt, Clark, Schultze.

Aus Giesen kommt auch eine klare Kampfansage an den MTV, denn die Gäste wollen sich mit einem Erfolg schnell aus der Abstiegsgefahr befreien. "Nichts ist unmöglich in dieser Liga. Jeder kann jeden zu jeder Zeit schlagen", so erklärt das Trainerduo Martin Richter und Claas Blume auf der Homepage des TSV.

MTV-Trainer Janusz Tomaszewski setzt unterdessen auf eine Trotzreaktion seiner Mannschaft. "Das war eigentlich unser einziges schlechtes Spiel in dieser Saison und die Jungs haben was gutzumachen."

Nach zwei Niederlagen in Folge wäre es aber auch wichtig für die Ambitionen der Vechelder, in der Spitzengruppe der Liga mitzuspielen, diese Partie zu gewinnen. Dafür hat die MTV-Mannschaft sogar zwischen Weihnachten und Neujahr trainiert.

"Wir hatten zwei Trainingseinheiten, um zum einen den Weihnachtsschmaus von den Rippen zu bekommen. Zum anderen haben wir an Spiel-Elementen gearbeitet, die zur Zeit noch nicht optimal sind", sagt Tomaszewski.

Nach Silvester stieg der MTV dann wieder in das normale Trainingsprogramm ein, absolvierte vor der Partie drei Einheiten, wobei der Trainer wegen seines Weihnachtsurlaubs nur die finale Einheit übernehmen konnte. "Timo Naleschinski hat als erfahrener Mann das Training geleitet. Aber das Team ist auch erwachsen genug, dass sie das alles ernst nimmt", sagt Tomaszewski. Er feilte im Abschlusstraining noch einmal am Aufschlag und Annahmeverhalten. "Das wird sicherlich einer der Schlüssel des Spiels werden", blickt er voraus.

MTV Vechelde ? TSV Giesen II. Trotz fünf Niederlagen im bisherigen Saisonverlauf war Trainer Janos Tomaszewski größtenteils mit den Leistungen seiner Jungs zufrieden.

Eine Ausnahme war die Hinspiel-Begegnung in Giesen, wo die damals favorisierten Vechelder mit 1:3 den Kürzeren zogen.

?Diese Leistung war nicht in Ordnung. Das wissen meine Spieler ganz genau. Deshalb sind alle hoch motiviert und wollen es am Sonnabend besser machen?, sagt Tomaszewski, der einen Sieg von seinem Team gegen den Aufsteiger erwartet.

?Leicht wird es aber mit Sicherheit nicht. Giesen verfügt zwar über eine junge Mannschaft, die trotzdem schon reichlich Erfahrung besitzt?, berichtet der Vechelder Übungsleiter, der den Zuschauern eine ansprechende Begegnung verspricht. Seine Mannschaft hat trotz der Feiertage weiter trainiert und befindet sich in einer guten Verfassung.

Beim Abschlusstraining ließ Tomaszewski noch einmal Aufschläge und Ballannahme intensiv üben. ?Diese zwei Elemente leiden erfahrungsgemäß am meisten während der Spielpause?, weiß Tomaszewski aus langjähriger Erfahrung.

Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Jonas Wacker, der aufgrund einer Fußverletzung eine Pause einlegen musste. ?Ich hoffe, er kann mitspielen. Er ist sowohl als Zuspieler als auch Vollstrecker sehr wichtig für uns?, ergänzt der Übungsleiter.

MTV Vechelde II ? Salzdahlum III 3:1 (13:25/25:18/25:22/25:16). Vechelde hatte Schwierigkeiten ins Spiel zu finden. Fehlende Abstimmung und zu schnell gespielte Bälle auf Zuspieler Nils Hofmann führten zu Fehlern im Angriff. Doch der Gastgeber wusste das abzustellen.

MTV Vechelde II ? GW Vallstedt 3:1 (25:20/28:26/22:25/25:16). Die Lokalrivalen waren angespannt. Beim 12:12 gelang es Vechelde, sich zwei Punkte abzusetzen und nach 22:20 den Satz mit 25:20 zu beenden.

Ohne etatmäßigen Mittelblock versuchten die Männer um GW-Kapitän Meyer vergebens, das Heft in die Hand zu nehmen. "Zu oft traten Abstimmungsprobleme in der Feldabwehr sowie grobe Fahrlässigkeiten in der Chancennutzung zu Tage", bemängelte Georg Happich.

Die schlechte Annahme und das monotone GW-Spiel über die Außenpositionen machten es Vecheldes Block zeitweise leicht. Nach 23:23 konnte der MTV mit dem vierten Satzball das 28:26 bejubeln.

"Im dritten Satz wirkte der MTV müde, ging nur halbherzig in Angriff und Block zur Sache", fand Vecheldes Kai Baumann. Die Vallstedter Angriffe waren häufig von Erfolg gekrönt ? es blieb der GW-Ehrenpunkt. Nun wollte Vechelde das Spiel schnell beenden. Mit präziser Angabe und erfolgreichem Block wies es Vallstedt in die Schranken und gewann verdient 25:16.

"Dieses Spiel hatte uns wieder gezeigt, welche Probleme wir haben, um uns 25 Punkte lang voll zu konzentrieren", resümierte MTV-Trainer Florian Rausche. "Wir haben in jedem Spiel einen Durchhänger. Das müssen wir ändern, wenn wir auf dem Niveau des Tabellenführers USC spielen wollen."

Rausches Vallstedter Kollege Sascha Jäger haderte mit den Personalproblemen. "Die Vorzeichen waren nicht gut, aber die GW-Leistung eher noch schlechter. Dennoch stehen wir beim bisherigen Saisonverlauf insgesamt noch ganz gut da."

?Mit einem guten Block brachte Hendrik Schultze Salzdahlums Spiel über die
Mitte nahezu komplett zum Erliegen, und ein gut aufgelegter Matthias Vietz brachte seine Angriffe konstant über Außen im Feld der Gäste unter?, nannte Vecheldes Spieler Kai Baumann die Garanten zum Sieg.

MTV Vechelde II ? GW Vallstedt II 3:1 (25:20, 28:26, 22:25, 25:16). Etwas mehr Mühe hatte der Tabellenzweite Vechelde im Derby gegen den Verfolger. Die Vechelder verwerteten im spannenden zweiten Satz den vierten Satzball
zum 28:26 und damit zur 2:0-Führung. Doch der MTV ließ die Vallstedter noch einmal ins Spiel kommen.
GW gewann den dritten Satz 25:22. ?Wir wirkten müde und sind nur halbherzig im Angriff und Block zur Sache gegangen?, monierte Vecheldes Spieler Kai Baumann. Mit präzisen Angaben und starkem Block holten die Vechelder den vierten
Durchgang allerdings wieder im Eiltempo. Ganz zufrieden war Trainer Florian Rausche dennoch nicht: ?Dieses Spiel hat uns wieder gezeigt, welche Probleme wir haben, uns über einen kompletten Satz voll zu konzentrieren und Druck zu machen. Das müssen wir ändern, wenn wir auf dem Niveau des Tabellenführers
USC Braunschweig spielen wollen?, betonte der Coach.
Vallstedts Trainer Sascha Jäger verwies auf die zahlreichen Ausfälle in seinem Team, das unter anderem ohne etatmäßigen Mittelblock habe antreten
müssen. ?Die Vorzeichen waren nicht gut, aber die Leistung eher noch schlechter.
Dennoch stehen wir in der Tabelle noch ganz gut da?, bilanzierte der Coach.

Er bemängelte einige strittige Entscheidungen des Bremer Schiedsrichters im zweiten und dritten Durchgang. Die hätten sein Team vor allem im dritten Satz aus dem Rhythmus gebracht.

18:11 führten die Vechelder dort bereits, weil der Gästeblock ein ums andere Mal den Ammerländer Angreifern im Wege standen. ?Leider konnten wir diesen Vorsprung nicht ins Ziel retten, weil einige unglückliche Schiedsrichterentscheidungen in dieses Phase des Spiels fielen?, sagte Tomaszewski. Ammerland glich zum 18:18 aus. Bis zum 22:22 blieben die Gäste auf Augenhöhe, dann verloren sie Satz und Spiel.

Pech hatten die Vechelder bereits im Vorfeld der Partie: Josse Clark verletzte sich im Abschluss-Training an der Hand. Der MTV trat die 250 Kilometer lange Fahrt nur mit acht Akteuren an. Die Reise schien dem MTV bei Spielbeginn noch in den Knochen zu stecken, schnell gerieten sie mit 3:7 ins Hintertreffen.

?Diesem Rückstand sind wir im ersten Satz ständig hinterhergelaufen?, erläuterte Tomaszewski. Der Coach sah im zweiten Abschnitt eine bessere Gästemannschaft, die zwischenzeitlich sogar in Führung lag, dann aber mit 13:17 in Rückstand geriet. Beim 20:20 waren die Schützlinge um Zuspieler Jan Reichelt wieder dran und blieben bis zum 23:24 auf Augenhöhe. ?Erst eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters hat den Satzverlust gebracht?, ärgerte sich Tomaszewski.

Nach dem Spiel schickte der Übungsleiter seine Riege erst einmal in einen kurzen einwöchigen Weihnachtsurlaub. Nach den Feiertagen wird wieder trainiert.

Jetzt aber bot der MTV dem Tabellenführer Paroli. Im Angriff und Block agierten die Vechelder sehr erfolgreich und hielten so den Durchgang bis zum 23:23 offen. Dann passierte, was Tomaszewski noch einen Tag nach dem Spiel auf die Palme brachte. Zum einen ein Angriff von Ingo Frassek, der als Aus gewertet wurde. Zum anderen ein weiterer umstrittener Ball zum Satzgewinn für Ammerland, den der zweite Schiedsrichter für Vechelde anzeigte, dann aber vom ersten Schiedsrichter überstimmt wurde. "Kein Wunder, dass sich meine Spieler dann nur noch mit den Leistungen des Schiedsrichters beschäftigten und nicht mehr auf den Gegner", sagte der MTV-Coach.

Mit viel Wut im Bauch erspielten sich die Gäste dann im dritten Satz sogar eine 18:11-Führung. Was dann kam, verschlug selbst dem Trainer kurzzeitig die Sprache. "Wir haben eine Aufschlagserie von acht Punkten kassiert, wobei zumindest vier umstritten waren und der Schiedsrichter gegen uns entschieden hat", so Tomaszewski.

Aber er blickte auch schon nach vorne. "Wir werden über die Feiertage durchtrainieren, um dann topfit in die Rückrunde zu gehen."

MTV Vechelde: Naleschinski, Koepke, Frassek, Brem, Wacker, Reichelt, Melzer, Aehlig.

Zu Beginn des ersten Satzes zeigte der Ammerländer Block dem gegnerischen Hauptangreifer Ingo Frassek gleich mehrmals seine Grenzen auf. ?Ich glaube, das war eine unserer stärksten Phasen in der gesamten bisherigen Saison?, sagte VSG-Trainer Torsten Busch (Foto). Der Ammerländer Mittelblocker und Kapitän Jörn Wolf, der eine überragende Partie spielte, steuerte mehrere Blockpunkte zum glänzenden Start seiner Mannschaft bei, die fortan vorneweg marschierte (8:3, 12:6) und den Satz ungefährdet nach Hause brachte.
Im zweiten Durchgang lagen die Gastgeber zunächst hinten. Die Annahme stand nun nicht mehr so stabil wie zu Beginn, und bei 3:7 brachte Busch im Zuspiel Alexander Janssen für Moritz Döpke, dem einige technische Fehler abgepfiffen worden waren, aufs Feld. Dieser Wechsel zahlte sich aus: Die Ammerländer schafften bei 11:11 den Ausgleich, übernahmen bei 19:17 den Führung und holten sich ? verdientermaßen, auch wenn man die Entscheidung des Schiedsgerichts beim Satzball sicherlich als ?glücklich? aus Sicht des Heim-Teams bezeichnen kann ? den Satz mit 25:23.
Gelaufen war damit aber noch gar nichts. Auch im dritten Satz gerieten die Hausherren erst einmal ins Hintertreffen, und auch der Rückwechsel im Zuspiel beim Spielstand von 6:9 wollte zunächst nicht fruchten. Mit 11:18 lagen die VSG-Männer bereits zurück, verkürzten dann auf 12:18 und hatten in der satz- und spielentscheidenden Phase erneut das Glück auf ihrer Seite: Das Schiedsgericht sah, anders als viele andere Beteiligte, zwei Angriffe von Vecheldes Ingo Frassek im ?Aus? ? 14:18. Anschließend leisteten sich die Gäste zwei (eindeutige) Angriffsfehler ? 16:18. Damit waren die Ammerländer wieder im Spiel und setzten zu einem starken Endspurt an. Die VSG kam auf 17:18 heran und übernahm mit ihrem nächsten Aufschläger Dirk Achtermann die Führung (21:20). Vechelde glich noch einmal aus, aber mit Marco Meyer am Aufschlag brachte die VSG den Satz und damit das Spiel sicher nach Hause.
So stand am Ende ein weiterer verdienter Sieg für die Ammerländer zu Buche. Daran ließ auch Gäste-Trainer Janusz Tomaszewski keine Zweifel aufkommen, auch wenn er sich über einige Schiedsrichterentscheidungen sichtlich ärgerte. Sein Ammerländer Gegenüber zeigte sich ? wenig überraschend ? zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft: ?Wir haben in Aufschlag und Annahme sicherlich nicht ganz das gezeigt, was wir eigentlich können, aber in der Block- und Feldabwehr haben wir über weite Strecken sehr gut gearbeitet?, so Busch. Nach zwei Wochen Weihnachtspause steigen die Ammerländer in der ersten Januarwoche wieder ins Training ein und nehmen am Samstag, 8. Januar, das nächstliegende Saisonziel in Angriff: einen Auswärtssieg bei der VSG Hannover.
Zum VSG-Team gehörten: Dirk Achtermann, Lars Achtermann, Wolfgang Blaszyk, Arne Döpke, Moritz Döpke, Jan-Hendrik Hübsch, Alexander Janssen, Olaf Kreike, Marco Meyer, Jörn Wolf und Jens Zander.