?Leider hat Gregor diesmal nicht so stark wie vor einem Jahr gespielt, als wir in Salzdahlum gewinnen konnten?, meinte Tomaszewski. Er sah im ersten Satz sieben Aufschlagfehler seines Teams. ?In diesem Bereich war uns unser Gegner überlegen?, stellte der Übungsleiter fest. Die Aufschläge und die Ballannahme waren die zwei großen Problemfelder im Spiel der Gäste.

Sie gerieten im zweiten Abschnitt erneut in Rückstand. Acht Punkte betrug zwischenzeitlich der Abstand. ?Meiner Mannschaft muss ich kämpferisch ein Kompliment machen?, sagte der Vechelder Coach. Denn beim 23:23 waren seine Schützlinge wieder dran. ?Leider haben wir den Satz nicht gewonnen.

So standen die Gäste im folgenden Durchgang mächtig unter Druck. Beim 12:20 schien die Partie entschieden zu sein. Doch das Team holte dank einer starken Blockabwehr und gut aufgelegten Außenangreifer Punkt um Punkt auf. Beim 23:23 war der Gleichstand hergestellt. Nachdem die Gäste einen Matchball abgewehrt hatten, holten sie sich den Satz.

?Im vierten Satz das gleiche Bild?, klagte Tomaszewski. Mit 2:7 geriet sein Team in Rückstand, kämpfte sich noch einmal heran, konnte die Wende aber nicht erzielen. ?Salzdahlum hat verdient gewonnen. Sie waren den gewissen Tuck besser.?

7,3,2,4 so die Auflistung der Vechelder Aufschlagfehler in den einzelnen Sätzen. Und das war auch der Hauptgrund für die Niederlage, meinte jedenfalls Vecheldes Trainer Janusz Tomaszewski, der vor allem diese Fehler als Grund für die Vechelder Niederlage sah.

Der Trainer hatte wieder mit einer Überraschung aufgewartet und den schon bekannten polnischen Gastspieler Gregor Wojcieszek aufgeboten. Der Gegner zeigte sich davon allerdings, im Gegensatz zur Niederlage in der vergangenen Saison, wenig beeindruckt und zog, nach einem zwischenzeitlichen Rückstand, auf bis zu sechs Punkte davon.

Vechelder kämpfen verbissen

Zwar war es der hervorragenden kämpferischen Einstellung Vecheldes und einer Aufschlagserie von Timo Naleschinski zu verdanken, dass sie sich noch einmal bis auf einen Punkt herankämpfte. Aber einmal mehr war es ein Aufschlagfehler und ein Angriff, der im Block landete, die den Satz beendeten.

Der zweite und dritte Satz waren ähnlich gestrickt. Nach einem hohen Vorsprung der Gastgeber kämpfte sich Vechelde in der Schlussphase noch einmal heran. Aber während im zweiten Satz ein erfolgreicher Block der Salzdahlumer das Spiel zu ihren Gunsten beendeten, war es im dritten Durchgang eine gelbe Karte für Salzdahlum, die die Waage in Richtung Vechelde ausschlagen ließ und die mitgereisten Fans jubeln ließ.

Die Euphorie hielt allerdings nicht lange an. Acht Punkte Rückstand im vierten Satz waren auch durch eine Aufschlagserie von Kapitän Jan Reichelt, der sein Team noch einmal bis auf 19:22 heranbrachte, nicht mehr aufzuholen.

Nur teilweise auf Augenhöhe

"Wir waren im Block und Angriff auf Augenhöhe, aber das Aufschlagspiel, welches sonst eine unserer Stärken ist, konnten wir nicht ausspielen. Da hat sich nach den vielen Fehlern im ersten Satz keiner mehr richtig getraut, Sprungaufschläge zu machen und die Flatterbälle waren keine wirkliche Gefahr für den Gegner", resümierte Tomaszewski.

"Kämpferisch gut, Aufschlagspiel schlecht. So kann man hier nicht gewinnen"; brachte es Reichelt auf den Punkt. Sein Mitspieler Timo Naleschinski warnte aber mit Blick auf die Tabelle vor Panikmache. "Wir stehen zwar jetzt unten, aber die Leistungssteigerung im Gegensatz zum letzten Wochenende macht Mut. Wenn wir die Abstimmungsschwierigkeiten abstellen, werden wir bald punkten."

MTV: Wojcieszek, Aehlig, Brem, Frassek, Koepke, Reichelt, Naleschinski, Mohwinkel, Wacker, Melzer, Clark.

Die mehr als überraschende 2:3-Niederlage gegen Vechelde bedeutete im weiteren Saisonverlauf, dass man die Meisterschaftspläne in Salzdahlum begraben konnte.

Die Ausgangslage ist diesmal vor allem für die Vechelder prekärer. Nach zwei Niederlagen hat sich der hochgehandelte MTV im Tabellenkeller wiedergefunden, während sich Salzdahlum mit einem Sieg und einer Niederlage gegen den Meisterschaftsfavoriten Schüttorf noch im Plan hält.

Daraus eine Favoritenrolle für seine Mannschaft abzuleiten, lehnt Salzdahlums Coach Thomas Schneider allerdings ab. "In einem Derby kann alles passieren. Vechelde wird alles geben, um uns Paroli zu bieten. Davon gehen wir alle aus. Es wird ein enges Spiel werden."

Vecheldes Trainer Janusz Tomaszewski sieht leichte Vorteile auf Seiten der Gäste, aber "wir gehen hochmotiviert und mit einem vollen Kader in die Partie. Wir wollen jetzt die Trendwende zu unseren Gunsten einleiten." Großen Druck sieht er bei seiner Mannschaft noch nicht. "Das waren zwei gerechte Niederlagen zum Saisonbeginn, das ist noch kein Grund zur Beunruhigung. Dafür ist die Saison noch zu jung", erklärt Tomaszewski.

Personell hat der Trainer sogar noch Verstärkung erhalten. Josse Clark und Hendrik Schultze werden ab sofort ? nachdem sie in der zweiten Mannschaft ausgeholfen hatten ? im Kader der Ersten stehen.

Auf seinen Einsatz brennt Neuzugang Vitali Kuhn, um seinen ehemaligen Mannschaftskameraden zu zeigen, was in ihm steckt. Aber Tomaszewski bremst seinen Neuen. "Er steht erst zwei Wochen im Training und hat vorher praktisch seit Februar nicht mehr trainiert. Wir werden sehen, ob er spielen wird."

Ob Taktikfuchs Tomaszewski noch ein Ass aus dem Ärmel zaubert, wird sich zeigen. Beim Sieg im Vorjahr überraschte er Salzdahlum mit einem polnischen Gastspieler, der maßgeblich Anteil am Erfolg hatte. "Auch dieses Mal sollen sich Fans und Gegner überraschen lassen", schmunzelt Tomaszewski.

Nach einer Leistungssteigerung schaffte der Gast den Ausgleich zum 20:20. Der sorgte aber nicht für Ruhe. ?Wir haben zu hektisch gespielt, wollten es mit Gewalt richten?, monierte Trainer Janos Tomaszewski, der dem verlorenen ersten Satz nachtrauerte.

Eine Trotzreaktion zeigte sein Team im folgenden Durchgang. Von Beginn an lagen die Gäste mit vier bis fünf Punkten vorn, spielten so, wie es sich ihr Trainer vorgestellt hatte. ?An diesem Abschnitt gibt es nicht viel auszusetzen?, lobte der Vechelder Coach, der den folgenden Durchgang als Knackpunkt bezeichnete. 17:17, 22:22 ? Kein Team konnte sich in dem ausgeglichenen dritten Satz absetzen.

?Unser Problem war, dass wir bei langen Ballwechseln meistens den Kürzeren gezogen haben?, resümierte Tomaszewski.

Dessen Hoffnung, zumindest noch den Tie-Break zu erreichen wurde rasch zerstört. 0:7 geriet sein Team gegen riskant aufschlagene Giesener im vierten Satz in Rückstand. Beim 10:18 war die Partie für die Gäste entschieden, bei denen Alexander Brem und Jonas Wacker die erfolgreichsten Punktesammler waren.

?Die Giesener haben gezeigt, dass sie in der Regionalliga manchen Teams Probleme bereiten können. Sie haben gut gespielt, und wir haben unser Leistungspotenzial nicht abrufen können?, bilanzierte Janos Tomaszewski.

Aber offensichtlich hatten die Gäste nicht damit gerechnet, dass die Hildesheimer ihren starken Worten auch ebensolche Taten folgen lassen konnten.

"Mein Team hat sich diese Aufgabe wohl zu einfach vorgestellt", vermutet MTV-Coach Janusz Tomaszewski. Eigentlich hätte Vechelde das Spiel nicht verlieren dürfen. "Aber in diesem Jahr sind die Aufsteiger auch nicht so schwach wie in den Spielzeit zuvor", findet Tomaszewski.

Und so kam es, dass seine Mannen im ersten schon 0:7 zurücklagen, ehe sie sich zurück kämpften. Doch die Giesener kratzten in der Feldabwehr manchen unerwarteten Ball vom Parkett. "Auch weil wir unsere Angriffe nicht konsequent genug abschlossen", so Tomaszewski. Zudem konterte der Giesener Block immer besser.

Nach dem unglücklich verlorenen Auftaktsatz schien es so wie im zweiten dann doch nach Plan zu laufen. Doch wieder schien der souverän gewonnenen Abschnitt eher den Giesener Kampfgeist zu beflügeln. "Knackpunkt war dann sicherlich, dass wir im Dritten zwei Satzbälle vergaben und diesen dann doch in der Verlängerung abgeben mussten. "Solche Unkonzentriertheiten in den Satz-Schlussphasen hat es bei uns im vergangenen Jahr nicht gegeben", bemängelte Tomaszewski. Der Widerstand des MTV war nun endgültig gebrochen.

MTV Vechelde: Frassek (14); Wacker (13), Naleschinski (8), Koepke (7), Brem (17), Aehlig (3), Kuhn, Mohwinkel (3), Reichelt, Melzer.

Es war genauso wie in der vergangenen Saison, als der MTV in beiden Partien gegen die Gäste eine ansprechende Leistung bot, aber beide Male verlor.

Keiner aus der Mannschaft des MTV spielte eigentlich wirklich schlecht, aber Ammerland agierte einfach cleverer. "Da stehen dann zehn Jahre Regionalligaerfahrung gegen unser zweites Jahr", erklärte MTV-Trainer Janusz Tomaszewski.

Im ersten Satz kam seineTeam zudem nur schwer in die Partie, die Einzelspieler riefen kaum ihre komplette Leistungsfähigkeit ab und verloren postwendend.

Vor dem zweiten Satz stellte Tomaszewski um und beorderte Marcel Aehlig in den Angriff. Eine Entscheidung, die sich auszahlte, denn Aehlig wurde zum Leistungsträger im zweiten Abschnitt. Er steuerte die entscheidenden Punkte zum Satzgewinn bei.

Der dritte und vierte Satz zeigten dann, wie man als erfahrener Regionalligist agieren muss. Vechelde führte zunächst in beiden Durchgängen, musste am Ende aber der VSG den Vorzug lassen. "Im Dritten war es eine Aufschlagserie beim Stand von 19:18 für uns, als sich das Spiel dann drehte", erklärt Tomaszewski. Im vierten Durchgang eine ähnliche Situation, allerdings war es da beim Stand von 21:18 sogar eine Drei-Punkte-Führung, die der MTV verspielte.

"Die Niederlage geht in Ordnung. Die Routine hat sich am Ende klar durchgesetzt. Wir haben in den entscheidenden Phasen nicht clever genug agiert und einige meiner Mannschaft haben nicht das gesamte Potential abgerufen", resümierte Tomaszewski, der aber Jonas Wacker und Marcel Aehlig für ihre guten Leistungen hervorhob.

MTV: Koepke (10 Punkte), Naleschinski (12), Wacker (13), Brem (14), Aehlig (7), Frassek (8), Mohwinkel (0), Reichelt (1), Kuhn (0), Melzer (2).