Das Vechelder Volleyballurgestein hielt seine Aufstiegsmannschaft für die neue Saison komplett zusammen. Verstärkt hat sie sich mit dem 27-jährigen Timo Naleschinski vom VfL Wolfsburg und dem 25-jährigen Thomas Junge von GW Vallstedt ? dem steht kein Abgang, wohl aber ein Ausfall gegenüber: Nachdem sich Christopher Wrobbel einen Kreuzbandriss zugezogen hat, wird er wohl die komplette Saison ausfallen.
Weil in diesem Jahr nur neun Mannschaften in der Regionalliga Nordwest antreten, gibt es nur einen Absteiger. Eine komfortable Ausgangsposition für den Aufsteiger. "Ich glaube schon, dass es uns gelingen sollte, zwei Mannschaften hinter uns zu lassen. Unseren Mitaufsteiger Salzdahlum haben wir in der vergangenen Saison zweimal geschlagen und der TSV Giesen war vorige Saison auch nur Achter", bemerkt Ehlers. Kopfschmerzen bereitet ihm nur die dünne Personaldecke. "Bei einem Kader von zehn Spielern müssen wir darauf hoffen, dass keiner länger ausfällt."
Zum Saisonstart wartet mit dem SV Groß Ellershausen gleich ein harter Brocken. "Bei Göttinger Mannschaften weiß man nie. Wenn zum Semesterbeginn zwei, drei starke Studenten hinzukommen, dann sind sie mit Sicherheit einer der Meisterschaftsfavoriten."
Somit wächst die Nervenanspannung vor der Premiere. Am Sonntag um 15 Uhr ist es soweit. "Die sind schwer einzuschätzen", betont Ehlers. Auf heimischen Boden empfangen die Vechelder den VfL Lintorf am 1. Oktober. Besteht Vechelde in Göttingen, erwartet der MTV zu Hause eine volle Halle, "Wenn alle kommen, die mit mir geredet haben, dann wird es richtig voll", erklärt Ehlers schmunzelnd.
Der MTV-Kader: Außenangriff: Timo Naleschinski, Gunnar Voigt, Thomas Junge, Martin Faulhaber; Mittelblock: Björn Koepke, Bernd Görlich; Zuspiel: Jürgen Ehlers, Jan Reichelt, Torsten Glüsing; Libero: Sebastian Melzer.

"Beide sind universell einsetzbar und werden uns sicher verstärken", lautet Ehlers Zwischenbilanz. Sein Kader ist mit elf Spielern voll. "Gesucht haben wir sowieso nicht. Wer bei uns spielen möchte kann vorbeikommen, sich vorstellen und wir werden sehen, ob er uns helfen kann", lautet Ehlers Philosophie.
Mit dem Stand der Vorbereitung ist er zufrieden, "Alle haben vier Wochen gut mitgezogen und wir werden uns jetzt noch punktuelle Verbesserungen vomehmen, zum Beispiel die Blockarbeit."
Einzig die dünne Spielerdecke bereitet Ehlers Kopfschmerzen, "Wenn sich einer unserer Stammspieler verletzen sollte, wird es schon eng. Aber wir hoffen natürlich immer das Beste." Und sein Blick geht voraus, "Ich hoffe, dass wir unser erstes Saisonspiel in Groß Ellershausen erfolgreich bestreiten können um dann gegen den VfL Lintorf am 1. Oktober bei unserer Heimpremiere eine volle Hütte zuhaben." Und Ehlers fügt an, "ein guter Saisonstart wäre wichtig um eine erfolgreiche Serie zu bestreiten."

Darüber hinaus warteten die Oberligisten USC Braunschweig III und der SV Uetze auf der anderen Seite des Netzes. Vier Gruppenspiele also ? drei gewann Regionalliga-Neuling Vechelde: Gegen den USC Braunschweig gab es ein 2:1, gegen Gießen siegten die MTV-Volleyballer mit 2:0, und Uetze überrannten sie ebenfalls mit 2:0. In der Partie gegen den ersten Staffelgegner in der neuen Spielklasse, den SV Groß Ellershausen, kassierte die Ehlers-Truppe eine 0:2-Schlappe ? und wurde somit Gruppenzweiter.
"Wir müssen keine Angst vor der Regionalliga haben", stellte Ehlers fest. "Außerdem haben wir aus der Niederlage unserer Lehren gezogen und können es am kommenden Wochenende gegen das Team nur besser machen", fügte der Coach an, der die Taktik nicht verraten wollte.
In der zweiten Sonntagsgruppe spielte die Konkurrenz aus Salzdahlum und Vahrenwald. "Die Salzdahlumer müssen wir nicht sichten, die kennen wir. Bei Vahrenwald konnte ich nicht wirklich zuschauen, dass hat sich mit unseren Partien nicht gepasst", erklärt der MTV-Trainer, der den Termin für den Härtetest gut findet. "Gegen wen soll man in der Vorbereitung Freundschaftsspiele bestreiten? Meiner Meinung nach nicht gegen kommende Gegner. Blöd wäre es nur gewesen, wenn sich jemand verletzt hätte."
Das Turnier gewann übrigens der USC Braunschweig II ? Groß Ellershausen trat nicht zum Endkampf an. "Wir hätten das wahrscheinlich auch abgelehnt. Als Gewinner muss man zu einem Bundesligisten. Und das ist mit einer langen Fahrt verbunden", erklärt Ehlers, der die Team-Stimmung als gut bezeichnete.

Gastgeber MTV Vechelde hatte sich im Männerturnier souverän mit drei 2:0-Siegen in der Vorrunde gegen den MTV 48 Hildesheim, den Friedenauer TSC und die SG Echte/Kalefeld durchgesetzt. Im Halbfinale wartete mit den späteren Siegern aus Delitzsch eine zu große Hürde.
Zwar holte die Ehlers-Sechs gegen die klassenhöheren Sachsen in zwei Sätzen immerhin 33 Punkte, zog dann aber doch mit 0:2 den Kürzeren. "So viele Zähler muss man erst einmal gegen einen Zweitligisten machen. Das Spiel hat aber gezeigt, dass wir selbst mit so einem Team mithalten können und wir keine Angst vor der Regionalliga zu haben brauchen", lautete das Fazit von MTV-Spielertrainer Jürgen Ehlers.
Er musste später über die komplette Spielzeit im kleinen Finale ran, das gegen den Oberligisten TSGL Schöneiche bestritten wurde. Die Brandenburger gestalteten das Spiel gegen den MTV immer offen, verloren den ersten Satz nur knapp mit 24:26 und setzten sich dann im zweiten Satz mit 32:30 durch.
Doch im Tie-Break konnte sich dann der MTV knapp mit 15:13 durchsetzen. "Das war nach unserer Vorbereitung zwar das erste Turnier mit Wettkampfcharakter, doch wir haben jetzt nicht bis zuletzt alles auf Sieg gesetzt. Normalerweise lasse ich in Punktspielen meine erste Sechs durchspielen. Hier haben wir durchgewechselt, weil auch unsere jungen Spieler Erfahrung sammeln sollen. Trotzdem kann man mit dem Ergebnis zufrieden sein", bemerkte Ehlers.
Ähnlich knapp mit 2:1 (32:30, 21:25, 5:13) besiegten die Delitzscher im Finale den weiteren teilnehmenden Zweitligisten, den USC Braunschweig. Auch dieses spannende Match zog die zahlreichen Zuschauer in ihren Bann.
Bei den Frauen setzte sich Norderstedt ebenfalls mit 2:1 (25:15, 19:25, 15:8) gegen Marzahn durch. Dritter wurde die SG PaSch Marzahn, gefolgt vom MTV Salzgitter.
Keine Probleme hatte Turnierorganisator Jan Reichelt mit den teilnehmenden 32 Mannschaften. Über zu wenig Arbeit konnte sich Reichelt bei 70 zu organisierenden Spielen in zwei Hallen auf je drei Feldern jedenfalls nicht beklagen. "Es hat trotz des Stresses natürlich Spaß gemacht", bemerkte Reichelt, der das Turnier zum ersten Mal allein verantwortlich organisiert hatte. bjm